Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Website.
Wer wenig Zeit für die Börse hat und Anlageentscheidungen am Wochenende treffen muss, ist auf bewährte Strategien mit eindeutigen Kauf- und Verkaufssignalen angewiesen.
Als ich Ende 1999 an die Börse kam, wusste ich davon nichts. Ich dachte, ein Börsenbrief und die abendliche Telebörse würden mich zu einem guten Hobby-Anleger machen. Innerhalb von drei Jahren verlor ich 50 Prozent meiner Ersparnisse.
„Dein Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer“, sagte mir damals ein Freund. Das motivierte mich, mir näher anzusehen, wer dieser „andere“ war und was diese Person anders als ich gemacht hatte. Und so las ich Bücher über Charttechnik. Doch der Erfolg blieb bescheiden.
Besser wurde es erst, als ich begann, die Börse systematischer und strategischer anzugehen. Welche Aktien-Strategien gibt es neben der reinen Charttechnik und wie schaut deren Erfolgsbilanz aus? Gibt es statistische Beweise?
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Buch „What works on Wall Street“ von James P. O`Shaughnessy – “A guide to the best-performing investment strategies of all time”. O`Shaughnessy zeigt darin unter anderem auf, wie man durch eine Auswahl von Aktien, die eine niedrige Bewertung (Value) bei gleichzeitig hoher Profitabilität (Quality) aufweisen und die zusätzlich in den letzten Monaten besser als der Gesamtmarkt gelaufen sind, eine signifikante Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erzielen kann.
Ich wendete die Erkenntnisse von O`Shaughnessy in modifizierter Form konsequent an – und meine Performance an der Börse verbesserte sich deutlich. Ich verfeinerte die Strategie weiter und so entstand das „Relative Stärke“ Musterdepot, welches auch zu einem wichtigen Bestandteil unseres Aktienclubs und meines privaten Depots wurde.
Parallel begann ich Bücher über den vielleicht größten Investor aller Zeiten zu lesen: Warren Buffet. Die Anwendung seiner Strategie ist jedoch verglichen mit O`Shaughnessys Ansätzen deutlich aufwendiger. Unternehmen müssen analysiert und bewertet werden, was zwar kein Hexenwerk ist, jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt. Wer diesen Aufwand nicht scheut, wird reich belohnt. An dieser Stelle empfehle ich die Bücher von Robert G. Hagstrom über die Strategie von Warren Buffet, die ich hier als „Quality-Value“ bezeichnen möchte.
Für Menschen, die keine Zeit und Lust haben, sich mit der Auswahl von einzelnen Aktien herumzuschlagen, empfehle ich die Investition in ETFs auf große Aktienindizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den STOXX 600. Damit schlägt man die meisten teuren Fonds und sichert sich die Aktienrenditen des Gesamtmarkts.
Verfeinern lässt sich diese einfache Gesamtmarktstrategie durch die Anwendung eines Marktindikators, der zum Ausstieg bläst, wenn das Marktumfeld ungemütlich wird.
Die Inspiration für die Beschäftigung mit Marktindikatoren lieferte mir der Physiker Thomas Gebert, von dem der „Gebert-Indikator“ entwickelt wurde. Er generiert Ein- und Ausstiegssignale, mit denen in der Vergangenheit der Aktienindex DAX über einen längeren Zeitraum geschlagen werden konnte. So legen es jedenfalls Backtestings nahe.
Ich führte eigene Backtestings durch und fand über Jahre der Anwendung heraus, wie sich mit einer deutlichen Modifizierung und Erweiterung der Idee von Gebert noch bessere Ergebnisse erzielen lassen. Es entstand der Dr. Kessler Marktindikator, der die Aus- und Einstiegssignale für die „Relative Stärke“- und „Gesamtmarkt (ETF)“-Strategie liefert.
So ist es mir heute möglich, meine Anlageentscheidungen am Wochenende zu treffen.
Die hier vorgestellten Strategien sind das Ergebnis sehr lehrreicher Börsenjahre von 1999 bis heute und werden laufend weiterentwickelt und verfeinert.
Viele Grüße
Dr. Andreas Kessler
Das Dr. Kessler Musterdepot verfolgt die Strategie "Relative Stärke" - in Kombination mit dem Dr. Kessler Marktindikator.
Diese Strategie ist sehr volatil und sicher nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Langfristig bietet sie jedoch eine beeindruckende Performance, wie unser Musterdepot und der Aktienclub GLG, der die Strategie anteilig umgesetzt hat, zeigen.
Zur Diversifikation bieten sich zwei weitere Strategien an, für die wir bisher kein Musterdepot aufgelegt haben, dieses aber für die Zukunft planen:
Backtestings zeigen: Wer auf Aktien setzt, die sich über mehrere Monate deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickeln, muss zwar hohe Schwankungen in Kauf nehmen, erzielt aber langfristig eine deutlich bessere Rendite, als sie der Gesamtmarkt abwirft. Wir bezeichnen diese Aktien als Aktien mit hoher "Relativer Stärke".
Mit unserer Strategie ist die Chance hoch, im Jahresverlauf einige dieser Gewinneraktien im Depot zu haben.
Dafür nehmen wir starke Schwankungen des Depotwertes in Kauf. Außerdem muss man sich auf längere Phasen einstellen, in denen die Strategie dem Gesamtmarkt hinterherhinkt. Dies passiert am ehensten in Seitwärtsmärkten oder wenn die Gewinne an den Börsen nur von sehr wenigen Unternehmen getrieben werden. Im Anschluss kommt es aber meist zu umso explosiveren Gewinnen, wie die Gewinnhistorie unseres Relative Stärke Depots zeigt.
Die Schwankungsanfälligkeit eines Relative Stärke Depots lässt sich vermindern, wenn auf Aktien mit extremem Kursanstieg verzichtet wird und bei der Aktienauswahl zusätzlich ein paar einfache Value- und Qualitätskriterien berücksichtig werden (moderate Bewertung, gute Qualität).
Wer mehr über die statistische Signifikanz der Outperformance von Relative Stärke Strategien erfahren möchte, dem seien folgend Bücher ans Herz gelegt:
Aktienauswahl
Wir filtern aus unserem Anlageuniversum jene Aktien heraus, die
Von diesen Aktien nehmen wir die Top-15 mit der höchsten Relativen Stärke und einem möglichst stetigen Kursverlauf heraus und sortieren sie nach ausgewählten Qualitäts- und Value-Kriterien.
Wir kaufen das Top Drittel der Aktien des Rankings, soweit sie bestimmte Mindestkriterien bezüglich Value und Qualität erfüllen. Dabei dürfen nicht mehr als zwei Aktien mit identischem Geschäftsfeld gleichzeitig im Depot gehalten werden.
Wann werden Aktien verkauft?
Diese gegenüber der bisherigen Strategie leicht angepassten Kauf- und Verkauf-Kritieren sind das Ergebnis einer weiteren Optimierung, die wir mit Hilfe von Backtestings Ende Juli 2024 durchgeführt haben. Ziel war es dabei, noch mehr Qualität ins Depot zu bekommen. Aus diesem Grund haben wir Value- und Qualiäts-Mindeststandards eingeführt, die zusätzlich erfüllt sein müssen, um ein Kaufsignal zu generieren. Außerdem geben wir den Aktien im Depot etwas mehr Atmungsspielraum, in dem wir nur noch die Relative Stärke des Aktienkurses, nicht aber das Value- und Qualitäts-Ranking als Verkaufssignal nutzen.
Kauf- und Verkauf-Signale werden rein mathematisch erzeugt. Bauchgefühl oder subjektive Kriterien finden keine Berücksichtigung.
Kauf- und Verkaufsaufträge werden mit Limit und fünf Tagen Gültigkeit am Wochenende für den folgenden Montag eingestellt.
"Kaufe großartige Unternehmen, wenn sie am Markt mit einem Abschlag auf den Inneren Wert gehandelt werden - und halte sie für immer!"
Dieses Zitat wird Warren Buffet zugeschrieben, dem vielleicht größten Investor aller Zeiten.
Robert G. Hagstrom hat in seinen Büchern Buffets Strategie im Detail erklärt und so auch für Privatanleger zugänglich gemacht.
Dieser Strategie nähern wir uns mit dem Quality-Value Ansatz sehr gut an, nehmen jedoch ein paar Vereinfachungen vor.
Wie Buffet richten wir unseren Fokus vor allem auf die Finanzzahlen der Unternehmen über einen längeren Zeitraum (bei uns sind es 10 Jahre) und leiten daraus ein Szenario für die zukünftigen Gewinne und Cashflows ab, aus denen der aktuelle Innere Wert berechnet werden kann.
Etwas weniger Fokus als Warren Buffet legen wir auf die Bewertung des Mangements der Unternehmen, da uns hierfür die Zeit fehlt. Wir gehen jedoch davon aus, dass großartige Geschäftszahlen in der Vergangenheit ein Indiz für eine gute Qualtiät des Managements sind. Selbiges gilt für den sogenannten "Burggraben" (Moat). Gemeint ist damit die Markteintrittsbarriere für Firmen mit vergleichbaren Produkten und Services.
Aktienauswahl
Wir kaufen Aktien von Unternehmen,
Den Inneren Wert berechnen wir mit 4 verschiedenen Methoden und ergänzen die mittlere Konsenzschätzung der Analysten. Ausreißer dieser 5 Bewertungen nach oben und unten werden eliminiert. Auf diese Weise glauben wir eine gute Schätzung des Inneren Wertes (Fair Value) zu erhalten.
Die Höhe des geforderten Abschlags auf den Inneren Wert hängt davon ab, wie viele der oben genannten Kriterien erfüllt sind. Es werden maximal 10 Punkte vergeben. Unternehmen mit einer Punktzahl von 8 und mehr Punkten sind für uns Kaufkandidaten mit höchster Priorität. Es können jedoch auch Unternehmen mit geringerer Punktzahl gekauft werden, soweit sie über einen breiten Burggraben verfügen oder über 25 Jahre die Dividende jedes Jahr erhöht haben.
Für Unternehmen mit der maximalen Punktzahl von 10 verlangen wir 20% Abschlag auf den Fair Value. Wenn ein Unternehmen 8 Punkte erreicht, was für uns ein Zeichen für eine hohe Qualität darstellt, beträgt der geforderte Abschlag 30%. Dieser Abschlag wird von Value-Investoren oft als "Sicherheitsmarge" bezeichnet.
Wenn ein Unternehmen über einen breiten Burggraben verfügt (Moat), es also gut geschützt vor Nachahmerprodukten ist, wirkt sich dies positiv auf dem Abschlag aus. Zusätzlich erhöht oder reduziert sich die Höhe des geforderten Abschlags mit der Entwicklung der Aktienanzahl des Unternehmens über die letzten 10 Jahre.
Unternehmen, an denen die Gründer und Gründerinnen oder andere Insider einen relevanten Anteil halten, werden bezüglich des geforderten Abschlags ebenfalls bevorteilt.
Die Prüfung der Kriterien folgt klaren Regeln ("erfüllt/nicht erfüllt"-Abfrage). Bauchgefühl oder subjektive Kriterien finden keine Berücksichtigung. Einzig subjektiver Aspekt ist die Beurteilung, ob es sich bei dem Geschäftsmodell um ein "nachvollziehbares" Geschäftsmodell handelt. Auch die Beurteilung des Burggrabens ist nicht ganz einfach. Wir verlassen uns da meist auf die Bewertung von Morningstar und vertrauen darauf, dass eine über viele Jahre weit überdurchschnittliche Rendite auf das eingesetzte Kapital ein Zeichen für einen breiten Burggraben ist.
Wann werden die Aktien verkauft?
Unser Ziel ist es, großartige Unternehmen niemals zu verkaufen. Allerdings werden nicht alle heute großartigen Unternehmen bis in alle Zeit großartig bleiben.
Daher verkaufen wir ein Unternehmen,
Bei dieser Strategie wird der Gesamtaktienmarkt mit Hilfe von kostengünstigen ETFs nachgebildet.
Für Anleger, die das Risiko und die Mühen der Auswahl von Einzelaktien scheuen, sind ETFs das Mittel der Wahl, um sich die Renditen des Gesamtaktienmarkts zu sichern.
ETF-Auswahl
Je nach Vorliebe können ETFs auf die großen nationalen und internationalen Aktienindezes oder auch ETFs auf einzelne Branchen oder bestimmte Themen gekauft werden. Heute gibt es sogar ETFs, mit denen sich bestimmte Aktienstrategien oder deren Kombination umsetzen lassen, z.B. Value, Quality oder Momentum (Relative Stärke). Sie nennen sich "Faktor"- ETFs.
Ich empfehle eine Kombination von kostengünstigen ETFs auf ausgewählte große Aktienindizes, z.B.
Für diese Indizes gibt es eine Vielzahl von ETFs, deren Jahresgebühr unter 0,1 % liegt oder sogar bei nur 0,05%.
Ergänzen kann man ein solches Core-Portfolio durch Themen-ETFs, deren Kosten jedoch nicht über 0,5% liegen sollten.
Wann werden die ETFs verkauft?
Idealerweise werden die ETFs monatlich bespart und erst verkauft, wenn die Entnahmephase des gebildeten Vermögens beginnt.
Wer jedoch vorsichtiger agieren oder sich die Chance auf eine Outperformance erhalten möchte, der kann einen Marktindikator wie den hier vogestellten Dr. Kessler Marktindikator als Signalgeber nutzen, um das Marktrisiko durch gezielte Verkäufe zu reduzieren.
=> MARKTINDIKATOR
Der Dr. Kessler Marktindikator liefert klare Kauf- und Verkaufssignale.
Wer Sorge vor einer Überbewertung des Marktes und einer Blasenbildung hat, kann den Marktindikator in Kombination mit Bewertungsgrößen wie dem "Shiller KGV" nutzen, um die ETF-Depotgröße zu reduzieren, wenn Bewertungen ein bestimmtes Maß überschreiten. Ich persönlich nutze das Shiller KGV des S&P 500 Index, um mein Marktexposure zu reduzieren, solbald hier Bewertungen zu hoch werden (KGV >30, Investitionsquote runter auf 50%, KGV>36, Totalausstieg bei ETFs).
Das Shiller-KGV wird zusätzlich zum Punktestand des Dr. Kessler Marktindikators hier angegeben:
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.